Romane

Sehr geehrter Herr Rektor Bürki,

nach all den Jahren möchte ich etwas klarstellen. Als der junge Gymnasiallehrer Neeser bei Ihnen um einen halbjährigen unbesoldeten Urlaub nachsuchte, war er wirklich entschlossen, eine Dissertation zum Thema «Die literarische Darstellung von traurigen Stimmungen vom mittelhochdeutschen höfischen Roman bis zu Goethes Werther» zu verfassen. Dass er dann stattdessen an seinem ersten Roman geschrieben hat, dürfen Sie nicht persönlich nehmen, d.h., dürfen tun Sie natürlich schon. Seien Sie jedenfalls versichert, die literarische Arbeit ist ihm ausgezeichnet bekommen. Und sie tut es noch.

In diesem Sinn: herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Andreas Neeser

Wie wir gehen

Mona möchte ihrem kranken Vater Johannes näherkommen. Doch die Leere zwischen ihnen macht sie einander fremd. Daher bittet sie ihn, seine Geschichte auf ein Diktiergerät zu sprechen.
mehr lesen
Pressestimmen
Video
mehr lesen

Mona möchte ihrem kranken Vater Johannes näherkommen. Doch die Leere zwischen ihnen macht sie einander fremd. Daher bittet sie ihn, seine Geschichte auf ein Diktiergerät zu sprechen. 

Mit präziser Erzählkunst spannt Neeser den weiten Bogen von Johannes‘ Kindheit, in der er als Verdingbub auf dem Bauernhof seines Onkels schuftet, bis in die Gegenwart, in der seine Tochter sich ihm behutsam annähert: Welche Seele denkt und fühlt in diesem Menschen? Was für ein Leben hat ihn so werden lassen? Und wie wäre es möglich, einander doch noch lieben zu lernen?

Andreas Neeser erzählt davon, was Söhne und Töchter mit ihren Vätern verbindet – und was sie voneinander trennt. Dabei spürt er dem widersprüchlichen Streben nach echter Zugehörigkeit nach. Wie kann man sich näherkommen, ohne einander zu erdrücken, wie unabhängig sein, ohne sich völlig zu distanzieren? 

Ein feinsinniger Familien- und Generationenroman: leise und voll poetischer Kraft.

Andreas Neeser
Wie wir gehen
Roman
Haymon Verlag Innsbruck 2020

ISBN 978-3-7099-3485-2
216 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
Auch als E-Book erhältlich

Pressestimmen

Pressestimmen

«Ohne metaphorische Saltos, lapidar und leichtfüßig verwandelt Andreas Neeser Gefühle in Sprache, das ist die Qualität des Autors und dieses kleinen Romans. Man möchte gerne noch mehr davon lesen.»
Westdeutscher Rundfunk, Kultur

«Herzergreifend, klug komponiert.»
Aargauer Zeitung

«Die Sprachlosigkeit ist das Grundmotiv in diesem formal geschickt komponierten Roman. Andreas Neeser beleuchtet es in verschiedenen Facetten. Er schildert, wie Menschen seelisch verkümmern, weil sie – vermeintlich? – «nicht aus ihrer Haut können» und über wunde Punkte im Leben schweigen. - Ein subtiler Roman, der Empathie schafft.»
Schweizer Radio SRF 2 Kultur, 52 Beste Bücher

«Andreas Neeser skizziert auf wenig mehr als 200 Seiten die Aporien eines Zeitalters. (…) Überzeugend beschreibt er unausgesprochene Abhängigkeiten, verdrängten Hass und nagende Selbstzweifel – vor allem aber die Kraft uneingestandener Liebe.»
NZZ am Sonntag

«Die Sprachlosigkeit zwischen Vater und Tochter, ihre Entfremdung, aber auch der Wunsch, beides endlich zu überwinden, bevor es unwiderruflich zu spät ist: Um ganz unaufdringlich Dringlichkeit zu schaffen, braucht Neeser nicht einmal einen Erzähler­kommentar. Alles kann in dieser Anfangs­szene auf engstem Raum geschehen – weil der Autor der Leserin Platz lässt. Statt das Rätselhafte, noch Unverstandene durch beflissene Erklärung wegzuschwafeln, verleitet er lieber zum aktiven, beteiligten Lesen. Und der virtuoseste Passus in dieser Anfangs­szene ist der scheinbar banalste …»
Republik

«Eines der beeindruckendsten Bücher dieses Frühjahrs. - Ein Buch, das unglaublich subtil erzählt von einer Beziehung oder besser von einer Nicht-Beziehung zwischen einer erwachsenen Tochter und ihrem Vater. Was das vor allem in der Tochter auslöst, dem geht dieses Buch meisterhaft nach.»
Schweizer Radio SRF 1, Buchzeichen

«In seinem neuen Roman erzählt Andreas Neeser präzise vom Mentalitätswandel. (…) In gut portionierten Abschnitten breitet Neeser ein Familienporträt über vier Generationen aus – mit Zeitwechseln und unterschiedlichen Erzählperspektiven.»
Luzerner Zeitung

«Der sensibel und poetisch dicht erzählte Roman lotet in immer neuen Erzählansätzen die Beziehung zwischen Tochter und Vater behutsam aus und erzählt etappenweise beider Lebensgeschichten. Er fordert vom Leser eine genaue und konzentrierte Lektüre, belohnt ihn aber dafür mit vielen klugen Beobachtungen.»
Rheinische Post

«Geschickt wechselt Neeser die Perspektiven, der Leser geht mit ihm zurück und nach vorne, zu den Menschen und ihren Räumen, den Spannungsverhältnissen, zu deren ,Gehen‘, das der Leser mit seinen eigenen Schritten mit macht. Mit dem Autor stiefelt er Materialität und Empfinden ab. So ist das Motiv des Gehens nicht nur im Titel präsent, sondern auch in den weiteren Ausformungen der Konflikte arm – reich, alt – jung, gesund – krank, hoffen – verzweifeln. Dabei bringt Andreas Neeser Realismus und Innerlichkeit gleichermaßen zum Lodern.
Andreas Neesers neues Buch rührt in seiner Dichte und Schönheit unser Lebensgefühl an. Erschrecken erlaubt! Neeser versteht es zu gestalten.»
Dolomiten, Südtirol

«Der Leser wird belohnt mit genauen Beobachtungen, einer poetischen Sprache und atmosphärisch dicht erzählten Passagen.»
ekz – Deutscher Bibliotheksservice

«Neeser gelingt mit Wie wir gehen ein berührender Familienroman über Distanz und Nähe, Zuwendung und Ablösung, Bindung und Unabhängigkeit in familiären Beziehungen. Mit einfachen, aber präzisen Sätzen erzählt er die ambivalente Geschichte einer Tochter-Vater-Beziehung – und auch von der Selbstverständlichkeit, mit der wir familiäre Beziehungen hinnehmen. (…) Wie wir gehen ist aber kein statisches Porträt einer Familie, sondern die bewegte Erzählung einer Familie, die sich ständig fortschreibt. Die Akteure befinden sich in einem steten Wechselspiel von Annäherung und Auseinanderdriften. Auf eindrückliche Weise beschreibt Neeser in seinem Roman eine familiäre Beziehung, in der Liebe auch Ignoranz, Nähe auch Distanz ist.»
Viceversa Literatur

«Andreas Neeser ist ein in allen Teilen sehr überzeugender, bedeutsamer Roman gelungen.»
P.S. Zeitung

«Andreas Neeser bedient sich einer kraftvollen Sprache, die die Nuancen genau austariert. Während er die Ereignisse oft nüchtern beschreibt, streut er plötzlich Worte und Bilder ein, die poetisch anmuten und auch den schmerzlichsten Momenten Schönheit geben.»
Kulturmagazin Fresko, München

«Das Buch stellt Kommunikation nicht als Heilsversprechen dar, sondern es wägt verschiedene Verständigungsversuche ab, hinterfragt, wirft Möglichkeiten auf. Dadurch und auch dank des offenen Schlusses kippt der Roman insgesamt nicht ins Rührselige, sondern gewinnt einen nachdenklichen, feinfühligen Charakter, zu dem auch die unauffällig ruhig rhythmisierte Sprache beiträgt.
Die drei Generationen stehen für verschiedene Möglichkeiten, «wie wir gehen», wie man seinen Lebensweg beschreitet und im Falle des Vaters von Mona ihn am Ende wieder verlässt. Die durchaus generationstypischen Verhaltensweisen sind lediglich Inszenierungen verschiedener Kommunikationsmuster. Dem Roman gelingt es, die Rolle der Sprache zu charakterisieren und das funktionierende sowie scheiternde Bemühen um Verständigung auf den Punkt zu bringen.»
Schweizer Buchjahr, Gegenwartsliteratur und Diskurskritik, Universität Zürich

«Andreas Neeser erzählt eine berührende Vater-Tochter-Geschichte. Durch seine Erzählkunst tauchen die Leser/-innen immer tiefer in die Geschichte dieser Familie ein.»
Aargauer Kulturmagazin

«In diesem wunderbaren Buch wird das Kleine gross und die Neben- und Randfiguren sind sinnbildlich für frühere und heutige Lebensmuster. Das Ausharren in der Ehe bis zum Tod wie die Trennung einer Beziehung und das Kind, das zwischen Vater und Mutter pendelt sind Zeichen der jeweiligen Zeit. Der Roman kommt leise und voll poetischer Kraft daher.»
Buchland

«Neeser leuchtet die Nicht-Beziehung von Vater und Tochter behutsam aus. Er zerrt sie nicht ans Tageslicht, sucht nicht wortreich, was ohnehin vorgeführt wird, sondern agiert wie ein Beleuchter im Theater, setzt klug in Szene.»
Literaturblog Vitabu Vingi

«Andreas Neeser erzählt in seiner gewohnt gekonnten Art, webt ein dichtes Netz, öffnet Türen, die er manchmal nur einen Spalt offen lässt, lotet nicht aus, tut genau das, was das Leben auch macht. Er erklärt nicht, öffnet sacht, manchmal nur unvollständig, bewusst lückenhaft. Andreas Neeser erzählt von Familie, diesem zarten Gefüge, das lebenslangen Schmerz und tiefsitzende Verletzung bedeuten kann.»
Literaturblatt

«Ein Roman mit realem Hintergrund: die Verdingung von Kindern, Eltern und Grosseltern geben den Kindern und Enkeln einen Weg vor. Die Zweit- und Drittgeneration muss ein Stück weit diesen Fusstapfen folgen, aber immer auch ihren eigenen Weg gehen. Das Buch von Andreas Neeser zeigt diese Verstrickung über vier Generationen auf.»
netzwerk verdingt

Video

Video

In seinem neuen Roman «Wie wir gehen» erzählt Andreas Neeser davon, was Söhne und Töchter mit ihren Vätern verbindet – und was sie voneinander trennt. Dabei spürt er dem widersprüchlichen Streben nach echter Zugehörigkeit nach. Wie kann man sich näherkommen, ohne einander zu erdrücken, wie unabhängig sein, ohne sich völlig zu distanzieren? Über familiäre Mechanismen, Generationenkonflikte und die Vielgestalt der Sprachlosigkeit haben wir ihn in unserem Interview befragt.

Alpefisch

Wenn sich zwei junge Menschen mit ziemlich viel Leben im Rucksack ineinander verlieben, kann das gut gehen. Im Fall des jungen Heilpädagogen Brunner und der Jus-Studentin Katrin erweist sich die Beziehung aber als komplizierter als erhofft.
mehr lesen
Pressestimmen
Nachhören
Video
mehr lesen

Wenn sich zwei junge Menschen mit ziemlich viel Leben im Rucksack ineinander verlieben, kann das gut gehen. Im Fall des jungen Heilpädagogen Brunner und der Jus-Studentin Katrin erweist sich die Beziehung aber als komplizierter als erhofft. Umso mehr, als beide nicht zu wissen scheinen, was genau ihre Liebe zueinander ausmacht, und dennoch nicht voneinander lassen können. Was als spielerische Sommerliebe beginnt, wird zu einem leidenschaftlichen Abnützungskampf. Der innere Widerstreit zwischen Geborgenheitssehnsucht und Autonomiebedürfnis, der Konflikt zwischen dem Wunsch, zu retten und gerettet zu werden – beides scheint unlösbar. Bis sich Brunner dazu entschliesst, eine irrwitzige Idee in die Tat umzusetzen.

Andreas Neeser
Alpefisch
Roman
Zytglogge Verlag Basel 2020

ISBN: 978-3-7296-5035-0
110 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag
Auch als E-Book erhältlich

Pressestimmen

Pressestimmen

«Alpefisch ist ein eindrückliches und eindringliches, rundum stimmiges Buch. (…) Mit Alpefisch reiht sich Neeser in der Schweizer Mundartliteratur ganz vorn ein.»
NZZ am Sonntag

«Ein sprachlich wie inhaltlich sehr gelungenes und interessantes Buch.»
Schweizer Radio SRF1

«Alpefisch ist eine eindringliche, zeitlose Geschichte über Prägung, blinde Flecken und die Kämpfe in den eigenen Köpfen.»
Literaare, Thun liest ein Buch 2021

«Der Fisch stimmt vom Kopf her. (...) Der erste Mundartroman des Schweizer Autors Andreas Neeser überzeugt auf ganzer Linie.»
SRF online

«Eine durch abgeklärtere Lebenserfahrung und literarische Reife schlanke, im Ton stimmige, schöne Erzählung.»
Aargauer Zeitung

«Brunner kämpft gegen seine Machtlosigkeit genauso wie Kathrin. Andreas Neeser beschreibt diesen Kampf in bestechender Unmittelbarkeit. Den Kampf gegen das Schweigen, den Kampf gegen das Verlieren, den Kampf gegen die Ohnmacht. - Dass dabei die Mundart die Unmittelbarkeit noch verstärkt, liegt in der Musik Neesers Sprache, in den Worten, die mir, der ich mich sonst nur selten von Mundartliteratur verführen lasse, Resonanzen erzeugen, die sonst nur selten mitschwingen, in seiner Wärme, selbst dann, wenn sie vor Heftigkeit strotzen. Resonanzen, die durch die melodiöse Nähe der Sprache ganz unerwartet in Schwingungen geraten, die mich mehr als nur berühren. „Alpefisch“ ist ein Ereignis.»
Literaturblatt

«‹Alpefisch ist durch und durch gelungen.»
Literarischer Monat

«Da hockt eine urwüchsige Poesie in diesen Sätzen. (…) Alpefisch erweitert den Sprachhorizont seiner LeserInnen und ist nur schon deshalb ein grosses Lesevergnügen.»
Viceversa Literatur

«Der Ton in ‹Alpefisch› ist frisch und verspielt.»
St. Galler Tagblatt

«Neeser gewährt durch subtile Hinweise einen tiefen Einblick in die Figuren, ohne sie zu überzeichnen. Auch wenn es zum Beispiel nur die Gefühllosigkeit Brunners ist, sein innerer «Winter». Diese Stimmungen sind stark von der Sprache geprägt. Das Schweizerdeutsche kann hier teils mit einem Wort etwas ganz genau beschreiben, teils fehlen ihm die Worte. Damit spielt Neeser.»
Schweizer Buchjahr, Universität Zürich

«Qualitäten des Debüts wie die akribischen Sachbeschreibungen und das nahtlos-elegante Gleiten vom Realen in Erinnerungen, Visionen und Tagträume bietet auch ‹Alpefisch›.»
Luzerner Zeitung

«Das Buch fasziniert immer wieder aufs Neue durch die starken Emotionen der Charaktere.»
Radio Kanal K

«Der Mut, den ersten Roman nochmals zu schreiben und dabei den eigenen Dialekt einzusetzen, hat sich also gelohnt. «Alpefisch» ist ihm durch und durch gelungen.»
Literarischer Monat

Nachhören

Nachhören

Der ganze Roman zum Nachhören auf Schweizer Radio SRF, gelesen vom Autor:
Alpefisch, Folge 1
Alpefisch, Folge 2
Alpefisch, Folge 3
Alpefisch, Folge 4
Alpefisch, Folge 5
Alpefisch, Folge 6

Video

Video

Zwischen zwei Wassern

Die Welle ist da, bevor man sie sieht – und nichts ist mehr, wie es war.
mehr lesen
Pressestimmen
Video
mehr lesen

Die Welle ist da, bevor man sie sieht – und nichts ist mehr, wie es war.

Ein Paar pflückt Muscheln auf den Granitfelsen von Feunteun Aod in der Bretagne, als unvermittelt eine mächtige Brandungswelle vor den beiden aufsteigt. Véro wird unwiederbringlich ins offene Meer hinausgetragen, der Mann überlebt wie durch ein Wunder. Und genau das ist sein Problem. Die körperlichen Verletzungen lassen sich kurieren – wie aber das Schicksal des Überlebenden annehmen? Ein Jahr nach dem Unfall reist der Zurückge-bliebene erneut in das kleine bretonische Küstendorf. Hier will er Abschied nehmen, sich mit dem Meer und sich selbst versöhnen. Die Dorfbewohner helfen ihm dabei ebenso wie sein Freund Max, der sich eine ganz besondere Therapie für ihn ausgedacht hat …

In seinem neuen Roman findet Andreas Neeser eine beeindruckende Sprache für die existenziellen Fragen nach Schicksal, Zufall und Schuld. Er lässt uns die Kraft der Natur am bretonischen Atlantik erfahren – und erzählt zugleich die berührende Geschichte einer großen Liebe, die über den Tod hinweg lebendig bleibt.

Andreas Neeser
Zwischen zwei Wassern
Roman
Haymon Verlag Innsbruck 2014

ISBN 978-3-7099-7132-1
184 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag

Pressestimmen

Pressestimmen

«Andreas Neeser ist ein Autor, der seine Worte sorgsam setzt. Er versteht sich auf Schattierungen und Nuancen, auf die Zwischentöne der Seele. Er ist aber auch ein plastischer Schilderer. «Zwischen zwei Wassern» ist zum einen ein eindringliches Kammerspiel um Liebe und Verlust, zum andern aber auch ein fesselndes Buch über das bretonische Küstenland. Der Autor kennt diese Gegend von vielen Reisen, und er weiss sie suggestiv zu schildern. Wir spüren beim Lesen die harten Grasstoppeln auf den Granitfelsen unter den nackten Füssen, wir hören es knacken, wenn die Möwen die ihnen hingeworfenen Schalen der Langoustines fressen, wir riechen das Salz und den Fisch, wir schmecken den Muscadet auf der Zunge, und wir spüren, wie die Sonne auf unserer Haut brennt.
Die Bretagne ist in Andreas Neesers Buch weit mehr als Staffage. Keine Landschaft aus dem Reiseprospekt, sondern erlebte und erlittene, geliebte und mit Schauder betrachtete Schicksalswelt. Noch mehr: Sie selbst scheint die Geschichte von Liebe und Tod zweier Menschen zu erzählen – präzis und ohne ein Wort zu viel. Kein Geringerer als Péter Esterhazy hat denn auch Andreas Neesers Sprache in diesem Buch gerühmt: vorsichtig und fragil nennt er sie, aber doch kraftvoll, fein, bitter, leise, verletzlich, genau – und deshalb schön. Dem ist nichts hinzuzufügen.»
NZZ am Sonntag

«'Zwischen zwei Wassern' ist ein eindringliches Kammerspiel, angesiedelt auf der bretonischen Küste. Ein Schweizer Geographielehrer kommt ein Jahr nach dem tragischen Unfall seiner Freundin wieder hier her. Sie ist von einer Brandungswelle erfasst und getötet worden, während er mit Verletzungen davon kam. Diese sind mittlerweile schon längst wieder verheilt, was jedoch bleibt, ist der Schmerz des Verlusts.
Wie weiterleben, wenn der wichtigste Mensch plötzlich fehlt? Präzise, behutsam und ohne jegliche Sentimentalität erzählt Andreas Neeser von Liebe, Abschied und dem Versuch, einen Neubeginn zu wagen.»
ORF les.art

«Der Roman erzählt vom Trauern, Versöhnen und von der Liebe – einer verlorenen Liebe, mit deren Unwiederbringlichkeit der Erzähler leben muss. Dass dies tief berührt, liegt zu einem grossen Teil an Andreas Neesers Sprache. Unspektakulär und ruhig setzt sie einen Kontrapunkt zum dramatischen Thema und ist zugleich von grosser Klarheit und Poesie.»
Neue Zürcher Zeitung

«Eine Geschichte, von Andreas Neeser mit grosser Kunst erzählt in einer ruhigen, genauen Sprache, in einer Form, die Raum lässt für eigene Gedanken, die auch dem Thema seine Schwere nimmt. Es ist eine sehr durchdachte Komposition mit vielen Bildern und vielen kleinen Erzählungen und Porträts, die voller Leben sind. (…) Andreas Neeser schafft es, diese existenziellen Fragen, die Auseinandersetzung mit dem Tod, mit der Schuld in wohldosierter Weise einzubinden in motivisch verknüpfte Geschichten, die das Thema manchmal auch mit komischen, mit leiser Ironie eingefärbten Pointierungen erzählen. Andreas Neeser mit seinem Wasser-Roman passt in jedes Sommergepäck!»
Hessischer Rundfunk 2 Kultur

«Andreas Neeser hat ein nachdenkliches, leises, kluges Buch darüber geschrieben, wie sinnlos es ist, dem Tod einen Sinn zuschreiben zu wollen.»
Wiener Zeitung

«Ein Buch, das man immer wieder zur Hand nehmen und darin Neues entdecken kann.»
Neue Luzerner Zeitung

«Ein wundervoller, einprägsamer und stilvoller Roman über Tod, Trauerbewältigung und Loslassen.»
Österreichischer Rundfunk Teletext            

«Ein hochinteressanter Schriftsteller.»
Die BrückeKärnten

«Der Aargauer Autor Andreas Neeser, 50, schafft in seinem neuen Roman einen Spagat: Er verbindet scheinbar Gegensätzliches und schildert die
Hässlichkeit des Todes vor der prächtigen Kulisse der Bretagne. Dadurch gelingt ihm ein wunderbar melancholisches Buch. Eine Stimmung, in der man sich als Leser gerne suhlt.»
SonntagsZeitung

«Andreas Neeser schreibt so, dass sich das Raue vermischt mit dem Weichen, das grosse Ganze mit dem Punktuellen. Die Sprache ist so geschmeidig wie das Licht dieses Südens.»
Schweizer Radio SRF 2

«Es ist ein hoher, dem Thema angemessener, fein austarierter Ton - schließlich geht es um (Über-) Leben und Tod -, den Neeser, der immer wieder auf die Pathosbremse tritt, in seinem intensiv brodelnden Roman anschlägt.»
Der Standard, Wien

«Neeser lotet wie bereits in seinem Erzählband «Unsicherer Grund» und im Roman «Fliegen, bis es schneit» in poetischer Sprache die feinen Zwischentöne aus. (...) Und so erzählt Neeser nicht nur von Abschied und
Trauer, sondern auch von Liebe und Begehren – und nebst dem Schmerz, den das Leben bereithalten kann, letztlich auch von der Lebenslust.»
Kultur-Tipp

«Andreas Neesers Buch überzeugt dadurch, dass es zeigt, wie geradezu unfassbar der Tod eines geliebten Menschen sein kann und wie er jemanden fast um den Verstand bringen kann.»
Die Nordwestschweiz

«... eine unspektakuläre Auslegeordnung, aber was der Aargauer Autor Andreas Neeser in "Zwischen zwei Wassern" daraus macht, ist ausserordentlich - auch ausserordentlich berührend.»
Schweizer Feuilleton-Dienst

«Eine Geschichte, in der so viel Emotionalität mitschwingt, rührselig zu erzählen, hieße unweigerlich, sie mit süßlichem Dunst zu umgeben. Dieser Gefahr entgeht Andreas Neeser bravourös. Er hält sich ans Prinzip des Weglassens – und vor allem an die Sprache der Bilder. - Ein Roman,
der den Entwicklungsweg eines Trauernden subtil gestaltet.»
Buchkultur Nr. 155

«Neeser webt einen Teppich mit dunklem Kettfaden aus Melancholie und bunten Schussfäden in allen Farben von Poesie bis Bodenständigkeit.»
Der Landbote

«Gleichsam wie sein Leitmotiv, lässt man sich von Neesers Sprache gerne mittreiben. Es ist eine leise, rhythmische Sprache mit Sogwirkung, die immer wieder überraschend präzise und schnörkellos große Gefühle beschreibt.»
20er- Die Tiroler Strassenzeitung

«Zwischen zwei Wassern lebt von den Beschreibungen der rauhen Bretagne und deren wortkargen Bewohnern.»
St. Galler Tagblatt

«Neesers Text – mehr Novelle als Roman – geht es nicht um Plausibilität oder einen getakteten Spannungsbogen. Vielmehr liest sich „Zwischen zwei Wassern“ als mal aufwühlend karge, dann wieder sinnliche Zustandsbeschreibung von einem, der überlebt hat und mit der ernüchternden Erkenntnis ringt, dass es nicht immer Sinn macht, nach dem Sinn zu frage­n.»
Tiroler Tageszeitung

«Und so handelt der Roman vor allem auch von der Einsamkeit des Menschen in einer existenziellen Grenzsituation. Und darin besticht Neesers Erzählung (...)»
Südkurier

«Neeser findet für seine Trauerarbeit eine angenehm leise und doch kraftvolle Sprache, die nicht gekünstelt wirkt, aber dennoch über viele Nuancen verfügt.»
Falter

«Dieser intensive Roman berührt nicht nur durch die Tragik und Dramatik der Geschichte, sondern auch durch die Wortgewalt, mit der die Bilder heraufbeschworen werden. (...) Großartig und lesenswert!»
Borromäusverein, Literaturtipps

«Andreas Neeser legt einen feinfühligen Roman über die Liebe, das Erinnern und die müssige Frage nach Schuld vor.»
Buchmedia Magazin

«Eine Geschichte über Liebe, Abschied und Freundschaft unter Männern, für die zu lesen man Ruhe und Taschentücher braucht. Gefühle nicht nur in Worte packen, sondern auch zwischen die Zeilen zu stellen – das kann Andreas Neeser hervorragend.»
buchkritik.at

«Genau dieses Wundern und Rätseln ist die richtige Haltung, die ein Bretagne-Roman hervorrufen muss. Zwischen Wundern, Ahnen und Wissen entstehen Legenden. Weil Andreas Neeser das Kunststück gelingt, seine Erzählung in dieser Schwebe, im Vagen, zu halten, wird er der Bretagne, dem Land der Legenden, künstlerisch gerecht.»
Basler Zeitung

«Eine Geschichte, in der so viel Emotionalität mitschwingt, auch rührend zu erzählen, muss nicht bedeuten, sie mit süsslichem Dunst zu umgeben - und genau dieser Gefahr entgeht Andreas Neeser bravourös. Er hält sisch ans Prinzip des Weglassens und vor allem an knappe, treffende Bilder.»
Schweizer Monat / Der literarische Monat 

«Ein Geschenk für die Seele, Balsam für den Geist.»
Literaturblatt

Video

Video

Fliegen, bis es schneit

Isabelle Meisters Leben verläuft in geordneten Bahnen. Ihre Ehe mit Simon ist solide, ihr Job abwechslungsreich, und auch der Traum vom eigenen Haus mit Garten und Kinderschaukel scheint bald schon Wirklichkeit zu werden. Da begegnet ihr am Bahnsteig ein smarter Musiker mit graumelierten Schläfen, dessen leidenschaftliche Avancen sie zunächst faszinieren. Der Flötist aber entpuppt sich als obsessiver Erotomane, der die lebensfrohe Isabelle verfolgt und bedroht. Verletzt und verunsichert in ihrer gesamten Existenz, geht sie dennoch weiter ihren Weg auf dem schmalen Grat zwischen Selbstverlust und Autonomie, Angst und Zuversicht. Ein Weg, der sie womöglich in das ersehnte selbstbestimmte Leben führt.
mehr lesen
Pressestimmen
mehr lesen

Isabelle Meisters Leben verläuft in geordneten Bahnen. Ihre Ehe mit Simon ist solide, ihr Job abwechslungsreich, und auch der Traum vom eigenen Haus mit Garten und Kinderschaukel scheint bald schon Wirklichkeit zu werden. Da begegnet ihr am Bahnsteig ein smarter Musiker mit graumelierten Schläfen, dessen leidenschaftliche Avancen sie zunächst faszinieren. Der Flötist aber entpuppt sich als obsessiver Erotomane, der die lebensfrohe Isabelle verfolgt und bedroht. Verletzt und verunsichert in ihrer gesamten Existenz, geht sie dennoch weiter ihren Weg auf dem schmalen Grat zwischen Selbstverlust und Autonomie, Angst und Zuversicht. Ein Weg, der sie womöglich in das ersehnte selbstbestimmte Leben führt.

Nach dem viel beachteten Erzählband «Unsicherer Grund» legt Andreas Neeser einen packenden Roman vor, der exemplarisch die Fallhöhe des Glücks vorführt und mit beeindruckender Tiefenschärfe die Suchbewegungen einer jungen Frau auslotet. Einmal mehr beweist Andreas Neeser darin seine Könnerschaft im Umgang mit dem Wort und sein Gespür für eine subtile Dramaturgie der Innerlichkeit. Nicht zuletzt aber ist «Fliegen, bis es schneit» ein Buch, das bei aller Abgründigkeit Lust macht auf den Reichtum des Lebens.

Andreas Neeser
Fliegen, bis es schneit
Roman
Haymon Verlag Innsbruck 2012

ISBN 978-3-85218-731-0
200 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag

Pressestimmen

Pressestimmen

«‘Fliegen, bis es schneit’ ist ein subtil erzählter Roman über eine begehrte Frau, die sich durch die Avancen eines Erotomanen gleichermassen angezogen wie abgestossen fühlt. Neeser schafft es als Mann zauberhaft, diesen wankelmütigen Zustand einer Frau glaubhaft darzustellen. Ein eindrücklicher Roman.»
SonntagsZeitung (Daniel Arnet)

«Fliegen, bis es schneit ist ein spannender Roman; die Dramaturgie stimmt und immer wieder gibt es überraschende Wendungen in der Handlung. Gewiss, es ist kein einfacher Text, denn es geht um die existenziellen Fragen im Leben; dennoch liest sich der Roman leicht. Andreas Neeser findet eine wunderbare Sprache, sie ist dicht, wie die Handlung selbst, genauso vielschichtig und farbig; er arbeitet mit Bildern, die einen während der Lektüre mitreissen und begleiten. – Neun Jahre lang feilte Andreas Neeser an diesem Buch – jetzt kommt es in die Läden. Höchste Zeit, dass man es liest!»
Schweizer Radio DRS 1 (Andrea Affolter)

«Andreas Neeser erzählt eine Geschichte, die in ihrer Feinnervigkeit nicht unbeteiligt lässt und zusehends die Beklemmung steigert. Alles scheint, Aug in Aug mit den existenziellen Unsicherheiten, zu vibrieren. Die Körpersprache, die der Autor seinen Figuren zudenkt, antwortet auf dieses Beben, wirkt präsent und aussagekräftig. (...) Faszinierend ist das Netz von Bezügen, das der Autor in seinem Text auslegt. Bereits im Titel 'Fliegen, bis es schneit' steckt die zentrale Metapher, die danach immer wieder das Geschehen akzentuiert. Anders als der pragmatische Simon, der sich Zahlen und Fakten verpflichtet weiss, möchte Isabelle vom Boden abheben und fliegen können. Für die Paarbeziehung bedeutet diese Sehnsucht aber ein Verlassen und Verlassenwerden, um anderswo anzukommen. Denn übermächtig setzt sich ein erhabenes Paradox durch, wonach man verlieren muss, um zu gewinnen.»
Neue Zürcher Zeitung (Beatrice Eichmann-Leutenegger)

«Andreas Neeser hat sich hier etwas Ungewöhnliches und Vertracktes vorgenommen, überrascht als Erzähler mit einem dichten Beziehungsdrama, das auch sprachlich nicht ohne Risiken ist.
Seine Hauptfigur Isabelle nämlich wird durch das plötzliche Auftauchen von Michael Obermeier, der sich mit einem giftigen Mix aus furchterregend esoterischem Vokabular und butterweichem Charme erst in ihr Zugabteil und dann in ihr Leben drängt, in innere Turbulenzen gerissen, die mit der Person des Stalkers am Ende wenig, mit vielen ungeklärten Fragen ihrer Existenz aber sehr viel zu tun haben. Angstmomente aus Kindertagen stehen ihr plötzlich wieder vor Augen. Die dünne Haut eines klaren Lebensprogramms droht zu reissen. (…) Andreas Neeser deckt nichts mit Erklärungen zu, und selbst dort, wo die Sprache bisweilen ins Flirren gerät, bewahrt seine Geschichte eine Dichte und Dringlichkeit, der man sich nicht entziehen kann.»
NZZ am Sonntag (Martin Zingg)

«Andreas Neeser ist ein behutsamer Beschreiber, der sich Ausschliesslichkeiten ebenso verweigert wie verallgemeinernden Floskeln; er arbeitet sich nicht am Exemplarischen ab, sondern ermöglicht das Eintauchen in die Weltwahrnehmung seiner Figuren. (…) Ein im besten Sinne kleiner Roman, in dem sich wie in einem Brennglas grosse, mitunter sogar existenzielle Fragen verdichten und es ganz beiläufig ums Eingemacht geht.»
Tiroler Tageszeitung (Joachim Leitner)

«Es ist der langatmige, ruhige Erzählfluss, der Andreas Neesers Sprachkraft ausmacht. Er schafft begeisternde, poetische Bilder, deren Symbolik von alleine kommt.»
Aargauer Zeitung (Silvia Hess)

«Andreas Neeser baut eine heftige Geschichte, die unterschiedliche Gangart der Figuren verankert er im Wechsel der Perspektiven, seine Menschen sehen uns direkt ins Auge. (…) Das Geschehen entwickelt der Autor in starken lebensweltlichen Gefühlsräumen, die Drangsal jedoch packt er in Poesie. Dann ist ein helles, ein düsteres Prasseln in der Sprache hörbar, sodass der Leser den Widersprüchen einer monströsen Zwischenwelt kaum entkommt.»
Dolomiten, Südtirol (Claudia Theiner)

 «Eine spannende Geschichte, die viele Leute etwas angeht; ein hochinteressantes Thema. Die Lebenskrise, die Isabelle durch diesen Stalker sozusagen angeschoben bekommt, ist gut getroffen; sie beschäftigt einen. (…) Das Buch hat etwas eigenwillig Widerständiges; es enthält viele Widersprüche, sehr schöne Sprachbilder und immer wieder eine urwüchsige poetische Kraft. Das Gegenteil der so verbreiteten Literaturinstitutsromane.»
Schweizer Radio DRS 2 (Hans Ulrich Probst)

«'Fliegen, bis es schneit' ist ein Kammerstück über die Liebe. Die Figuren und deren Schicksale sind in Andreas Neesers neuem Roman wie aus dem richtigen Leben gegriffen.»
Vorarlberger Nachrichten (Bruno Lässer)

«Andreas Neeser stört mit Vorliebe unsere eingefleischte Wahrnehmung, das Leben in geordneten Bahnen. Neeser öffnet uns mit seiner Poetik die Augen - für das Unordentliche und Ungeordnete.»
WOZ Literatur (Anna Wegelin)

«Hier wird nun gesungen: und zwar ein Loblied auf den neuen Roman 'Fliegen, bis es schneit' von Andreas Neeser.  Er beschreibt Isabelles Situation plausibel, packend und manchmal richtig beklemmend. Er schafft nicht nur mit Worten, sondern auch mit Bildern oder Situationen Atmosphäre. Die Informationsdichte des Romans ist gewaltig, trotzdem liest er sich flüssig. Eine gelungene Mischung für anspruchsvolle Leser.»
Schweizer Radio DRS 3 (Tanja Kummer)

«Andreas Neesers Roman 'Fliegen, bis es schneit' verrät eine poetische Handschrift. Leise gerät darin ein Leben aus der sorglosen Balance. Neeser berichtet hautnah und intensiv.»
Neue Luzerner Zeitung (sda)

«Das Bestreben, den Roman bildhaft aufzuladen, ist in jeder Faser spürbar. Andreas Neeser hat seine Sprache akkurat durchgearbeitet.»
Schaffhauser Nachrichten (Beat Mazenauer)
«Neesers Prosa zieht den Leser in einen Sog.»
Die Südostschweiz (na)

«Packende Schilderungen, in denen auch den Träumen eine bedeutsame Rolle eingeräumt wird. Oft weisen diese voraus, oder sie liefern eine Bestätigung, ja gar eine Ermutigung für Isabelles Suchbewegungen. Diese entfernt sich auf ihren inneren und äusseren Wegen von ihrer Alltagswelt, vor allem aber von Simon. Die wenigen Momente des Einverständnisses, die sich zwischen ihr und ihm noch einstellen, wandeln sich schnell zu Erfahrungen des Unverständnisses. Andreas Neesers Buch enthüllt an diesen Schnittstellen die Einsamkeit zu zweit.»
St. Galler Tagbaltt (Beatrice Eichmann-Leutenegger)

«Ein bilderreicher Roman!»
Stuttgarter Nachrichten (Thomas Morawizky)

Schattensprünge

Beim Lesen eines Briefs seiner Freundin Doris kann Paul Wiederkehr nicht verhindern, dass die Buchstabenkombinationen «Dämon» ihre Mitwörter auffrisst, sich vom Briefbogen löst und als Wortprojektil in ihn eindringt.
mehr lesen
Pressestimmen
mehr lesen

Beim Lesen eines Briefs seiner Freundin Doris kann Paul Wiederkehr nicht verhindern, dass die Buchstabenkombinationen «Dämon» ihre Mitwörter auffrisst, sich vom Briefbogen löst und als Wortprojektil in ihn eindringt.

Mit der Zeit erst begreift er, dass seine Existenz in zweifacher Hinsicht bedroht ist. Während das Fremde in Doris darauf aus ist, ihn zu zersetzen, wird er von den Besatzern in seinem Innern immer neu daran gehindert, die Frau zu verlassen. Nach drei Monaten ist er mit seiner Kraft am Ende. Er fliegt nach England zu einer Studienfreundin. Flucht nach vorn. Distanz schaffen. Die selbstverordnete «Hungerkur» in der Fremde wird zur einzigen Hoffnung. Schreibend führt er den Rückeroberungskampf um sein Ich. Seeleninventar mit dem Bleistift. Doch der hilflose Versuch, dem Unbegreiflichen auf die Spur zu kommen, scheitert. Die täglichen Notizhefteinträge werden deshalb zugunsten eines «Forschungsprojekts» zurückgestellt: Der Verbannte beginnt ein Buch zu schreiben über das Geschehene. Das Buch der Ruhe. Ein Programm. Verzweifeltes Vertrauen auf das eigene Wort und jenes andere, das nicht von Menschen gesprochen wird. Ohne Worte kann man nicht vergessen.

Nach einem knappen halben Jahr kehrt Wiederkehr aus dem Londoner Exil zurück. Die letzten Kapitel sind noch nicht geschrieben, trotzdem glaubt er sich stark genug für ein Leben ohne Doris in heimischer Umgebung. Und er täuscht sich nicht – bis eines Nachts unverhofft Doris vor der Tür steht. Obdachlos, rausgeschmissen vom Vater, der damals die Schändung der 13-jährigen Mutterlosen nicht verhindert hat.

Andreas Neeser
Schattensprünge
Roman
Pendo Verlag, Zürich 1995

232 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag
Das Buch ist vergriffen

Pressestimmen

Pressestimmen

«Dem jungen Aarauer Andreas Neeser ist ein kluges, ein helles, von Hoffnung und Humor getragenes Buch gelungen.»
Aargauer Tagblatt

«Dem Autor gelingt es, in »Schattensprünge« den vorläufigen, mithin fragmentarischen Charakter früher Aufbrüche und Liebesbeziehungen lebensnah und künstlerisch überzeugend zu verdeutlichen.»
Der Landbote

«Mit Schattensprünge legt Andreas Neeser ein beachtenswertes Erstlingswerk vor.»
Der Brückenbauer

«Andreas Neeser beweist in seinem ersten Roman einen ausgeprägten Instinkt für die Möglichkeiten dieser Erzählform. Daher liest sich »Schattensprünge« für einen Roman mit literarischen Ambitionen auf fast ungehörige Weise spannend. (...) Andreas Neeser stellt Zeugnisse einsamer Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich ohne Übergang neben Partien mit dem herkömmlichen Romandialog; das heisst, dass leibliche Begegnungen zwischen Doris und Paul gleichsam »live« aufgezeichnet werden. Dieser Eingriff ist mit einiger Wahrscheinlichkeit in der neueren Romanliteratur noch nicht angewandt worden.»
Badener Tagblatt

«Doris – als Frau und als Buchstabenkonstellation – ist für Paul Wiederkehr der Name einer terra incognita, die es auf literarischem Weg wiederzugewinnen oder überhaupt erst zu schaffen gilt.»
Neue Zürcher Zeitung

«Aussagen von allgemeiner Gültigkeit, die einen sehr berühren. Ein Buch, das man nur ungern zur Seite legt. Sehr empfohlen.»
Bibliotheksberatungsstelle Kanton Luzern